Kies aus dem Kieswerk Josef Murner hat mehr als zwei Seiten. Wir wollen hier alle interessanten Themen rund um den Kies beleuchten – keine leichte Aufgabe. Haben Sie sich beispielsweise mal gefragt wie denn der Kies im Rosenheimer Becken entstanden ist? Was den Kies aus den dortigen Kieswerken so einzigartig macht? Oder was man mit Kies alles gestalten und bauen kann? Das Wort Kies leitet sich übrigens aus dem Mittelhochdeutschen ab. „Kis“ bezeichnete damals grobkörnigen Sand. Heute findet sich zu Kies die Definition in Wikipedia: Kies „bezeichnet gerundete Gesteins- oder Mineralkörner, die einen Korndurchmesser zwischen 2 mm und 63 mm aufweisen und damit gröber als Grobsand sind“. Doch die deutsche Sprache kennt weitere Bedeutungen des Begriffs Kies: „Du hast wohl auf Kies gefurzt“, diese derbe Redensart besagt: Da hast Du Dich gründlich verrechnet. „Ich habe keinen Kies mehr“ heißt übersetzt: Ich bin blank, pleite, mir ist das Geld ausgegangen. Diese Redensart ist im 18. Jahrhundert entstanden und hat sich aus dem jiddischen/hebräischen Wort „kis“ für Geldbeutel entwickelt. „Schiffe stranden an Felsen, menschliche Beziehungen oft schon an Kieselsteinen“, stellte einst die Philosophin und Frauenrechtlerin Edith Stein fest. Der kleine runde Kieselstein als Synonym für eine Kleinigkeit, die ein Miteinander ins Wanken bringen kann. Und wer kennt nicht das beliebte Spiel am Ufer eines Sees? Einen möglichst flachen Kieselstein übers Wasser hüpfen zu lassen? „Wenn Dir das Leben Steine in den Weg legt – mal sie an“, lautet eine weitere Redensart zum Thema Kies. Und so zieren Hunderttausende bemalte oder beschriebene Kieselsteine die Vorgärten oder Hauseingänge weltweit. Dass alles auf seine eigene Art Schönheit besitzt, wollte uns der deutsche Arzt, Priester und Dichter Angelus Silesius (1624-1677) mit seinem Aphorismus sagen: „Mensch, nichts ist unvollkomm´n, der Kies gleich dem Rubin, der Frosch ist ja so schön als Engel Seraphim.“ Das Thema Kies ist, wenn man nur ein wenig darüber nachdenkt, mindestens so vielseitig wie das Angebot des Kieswerks Murner in Halfing. Übrigens: Zum Bauen kann man Kies natürlich auch vortrefflich verwenden!